Malerei - Auswahl
Flucht
Wer möchte nicht in lebenswerten Verhältnissen leben? Ich denke dies ist unser aller Grundbedürfnis. Krieg, zerstörte Landstriche, sich rapide verschlechternde Lebensbedingungen zwingen viele Menschen zur Flucht, auch unter extrem gefährlichen, lebensbedrohenden Bedingungen. Das zeigen die schrecklichen Vorgänge auf den Fluchtrouten und die vielen Ertrunkenen im Mittelmeer. Mittlerweile habe ich viele für uns unvorstellbar erschütternde Schicksale von geflüchteten Menschen erzählt bekommen. Die Betroffenen reden in der Öffentlichkeit kaum über ihre Schicksale. Es herrscht Angst. Angst, dass an den Angehörigen in der Heimat Rache genommen wird und nicht nur dort. Ich verstehe nicht, wie viele Andere auch, dass wir diesen Menschen oft nicht die Hilfe zukommen lassen, die zum Leben notwendig ist. Die Zustände in Massenlagern sind unerträglich und mehr als beschämend für das reiche Europa. Der eigene Egoismus scheint die treibende Kraft zu sein.
Meine Serie "Flucht" zeigt die Menschen nicht nur als anonyme Opfergruppe, dies ist zu abstrakt, zu wenig greifbar, sondern als individuelle Menschen auf Augenhöhe. Jeder kann unter Umständen in diese Situation geraten. Die beiden Arbeiten „Flucht - 2016 Mittelmeer“ und „Flucht - 1989 ungarische Grenze” von 2017 stellen unterschiedliche Fluchtgründe gegenüber, die Flucht vor Krieg, Zerstörung und Vernichtung sowie die Flucht aus einer repressiven Diktatur. Beide vereint die Sehnsucht nach der Möglichkeit ein erfülltes Leben leben zu können.
Verlassene Orte
Verlassene Gebäude, aus der Zeit gefallene Geisterhäuser, scheinbar nutzlose sich selbst überlasse Nichtorte. Der Hauch, die Atmosphäre einer unwiderruflich vergangenen Welt in der das alte Leben, die alte Nutzung noch zu spüren ist. Es ist nichts aufbereitet, gesäubert oder geschönt, der Verfall und gleichzeitig das frühere Leben und Arbeiten ist unverstellter, direkter fühlbar. Mir erscheinen diese Gebäude wie Denkmäler einer vergangenen Zivilisation.
Figürliche Arbeiten
Aktuell
Serie "emotions"
Welche Emotionen, welches Denken verbirgt sich hinter der sichtbaren Oberfläche des Gesichtes?
Diese Frage beschäftigt mich schon lange. Das Gesicht als verräterischer Spiegel der Innenwelt.
Mein Fokus liegt dabei nicht nur auf den offensichtlichen Gefühlen wie Hass, Wut und Freude, sondern vor allem auf den tiefer liegenden stilleren Emotionen und Gedanken. Es ist die intensive Auseinandersetzung mit diesen Gedanken -und Gefühlswelten, die mich reizen und die ich sichtbar machen möchte.
Arbeiten bis 2015
Landschaften
Arbeiten bis 1999
Auswahl
Die Anfänge
bis 1990
Trilogie
Erlebnisbericht
"Kurz nach einer zweimonatigen Tramptour durch den Ostblock 1974 wurde ich morgens abgeholt. Zwei Männer sagten mir, ich würde für mindestens 2 Jahre ins Arbeitslager kommen – das stehe fest – es sei denn, ich arbeite als IM mit der Stasi zusammen. Ich hatte schlimmes über die Frauenlager gehört. Die Männer führten das Verhör abwechselnd – einer die weiche, der andere die harte Tour. Ich hab nur geweint und den ganzen Tag über immer wieder gesagt: „Das ist mein Ende!“, ich dachte 2 Jahre Arbeitslager überstehe ich nicht, ich war damals nicht so robust. Die Zusammenarbeit mit der Stasi war mir absolut unmöglich. Es war nichts heldenhaftes dabei, es war für mich nur absolut ausgeschlossen. Ich hatte das sichere Gefühl, ich würde mich selbst, mein Ich verlieren, ich würde eine Person werden die ich unter keinen Umständen sein wollte. Abends hat man mich gehen lassen und ich weiß bis heute nicht, wie real diese Bedrohung war." Diese Trilogie ist der Versuch die Situation aufzuarbeiten.